Donnerstag, 27. November 2014

Ich lebe noch!

Es ist Winter! Nicht wirklich...aber trotz 25°C muss ich die Winter Schuluniform tragen. Wenigstens ist sie, im Gegensatz zu der Sommer Version, nicht komplett weiß. Was aber auch heißt, dass ich in der schwarzen Hose nur um so mehr schwitze. Dass der Stoff dick und kratzig ist, macht alles nur noch schlimmer. Zusammen mit einem langärmligen Hemd, komplettiert eine Krawatte mit Schul-Emblem das Ensemble. Ich habe zwar noch nie eine Krawatte getragen, trotzdem muss ich aber sagen, dass diese hier nicht sonderlich bequem ist. Aber was hilft es sich zu beschweren? Als echter Hong Kong Chinese muss man da eben durch!
Winter Uniform

Letzte Woche waren außerdem die Bundesjugendspiele, hier heißt das ganze aber "Sportsday". Ich habe nie wirklich verstanden, warum es "Sportsday" heißt, wenn es eigentlich zwei Tage waren. Jedenfalls wurde es mit einer großen Parade und einer Rede eröffnet. Nachdem der Schulleiter einen symbolischen Startschuss abgefeuert hatte, konnten sich wir Schüler in diversen Disziplinen messen. Jeder durfte sich für bis zu drei verschiedene anmelden. Ich suchte mir 800m, 1500m und Speerwerfen aus. Die 800m waren schneller vorbei als erwartet und ich lief als vierter über die Ziellinie. Mein nächsten Rennen waren dann die 1500m. Ich musste also fast vier Runden laufen. Als ich aber nach vier Runden als erster ins Ziel kam, blieb die Uhr nicht stehen und mir wurde gesagt ich solle weiter laufen. Nach der fünften Runde bimmelten die Rennaufseher mit der Glocke um die letzte Runde anzukündigen. Jetzt blieb ich aber stehen weil auch mein Sportlehrer in den Zielbereich kam und meinte, dass ich zu viel gelaufen sei. Wie es sich herausstellte hatten die Schüler verantwortlich für das Rennen, meine Runden falsch gezählt. Am Ende wollten sie das Rennen wiederholen, aber keiner von uns wollte noch einmal bei diesen Temperaturen rennen. Also hatte ich zwar gewonnen, aber eine Medallie gab es trotzdem nicht, weil meine Zeit inoffiziell war. Das Speerwerfen lief auch nicht besser: Der erste Wurf hätte mir zwar den dritten Platz gebracht, aber ich übertrat. Und der zweite und letzte blieb nicht im Boden stecken. Ohne Medallie schloss ich also die "Sportsday(s)" ab. Das war aber überhaupt nicht schlimm weil alle Schüler und Lehrer viel Spaß hatten.

Mit ein paar anderen Gastfamilien und deren Austauschschülern veranstalltete meine Gastfamilie ein Abendessen, bei welchem wir Austauschschüler jeweils etwas aus unserem Heimatland kochen sollten. Die anderen zwei Austauschschüler machten jeweils Spaghetti und Crepes. Ich versuchte mich an Frikadellen und Bratkartoffeln. Zu meiner Überraschung konnte man das Ergibnis sogar als solches bezeichnen. Bei der Planung dafür fragte mich meine Gastfamilie, wie viel Reis man denn pro Person dazu rechnen müsste. Ich musste mir mein Lachen verkneifen und erklärte, dass man in Deutschland auch Dinge ohne Reis isst. Dennoch schien den es den Chinesen zu schmecken, weil als ich auch eine Frikadelle probieren wollte, waren alle weg.

So, dies soll es jetzt auch erstmal für meinen kleinen Eintrag hier sein. Die deutsche Kommasetzung beherrsche ich zwar nicht wirklich, dennoch hoffe ich aber, dass ich in Zukunft häufiger zum Schreiben komme.









Dienstag, 23. September 2014

Clearwater Bay & Sky 100



Ich weiß es war jetzt schon etwas länger her, dass ich hier was gepostet habe, aber ich war/bin sehr mit der Schule beschäftigt. Jeden Tag Hausaufgaben kennt man aus Deutschland ja gar nicht.
Auf jeden Fall aber, war dieses Wochenende voller AFS Aktivitäten:
Vom Central Ferry Pier aus, sind wir morgens mit einen Boot zur Clearwater Bay gefahren, um dort den Tag zu verbringen. Von dem Boot konnte man super ins Wasser springen, obwohl das Wasser überhaupt nicht klar war, wie der Name eigentlich andeutet. Es war einfach eine gute Gelegenheit Zeit mit den anderen Austauschschülern zu verbringen und sich auszutauschen.

Einen Tag später waren wir dann noch alle zusammen auf der Aussichtsplattform (Sky 100) des ICC-Towers, welches das höchste Gebäude in Hongkong ist. Oben hat man einen fantastischen 360° Rundblick. Es war das erste Mal für mich Hongkong von so weit oben zu sehen. Wie man aber auf dem Foto sieht gab es viel Smog.

Sonntag, 7. September 2014

Schule in Hongkong



Nach einer Woche Schule, kann ich sagen, dass der Unterricht hier ganz anders ist, als in Deutschland.
Wenn der Lehrer herein kommt stehen alle Schüler auf, verbeugen sich und sagen im Chor: „Good morning Mr. X“. Während der Stunde redet der Lehrer fast immer in ein Mikrofon oder ein Headset. Dabei zeigt er eine Powerpoint Präsentation. In dem Orientierungscamp wurde hier von PowerPOINTLESS gesprochen.
 
Im Gegensatz zu Deutschland zählt die mündliche Leistung nicht oder ist unbedeutend. Deshalb meldet sich nie jemand, auch wenn der Lehrer die einfachste Frage stellt, hebt meist keiner die Hand. Die Angst, die falsche Antwort zu sagen hält alle zurück. Keiner will „sein Gesicht verlieren“.
Der Unterricht besteht also Hauptsächlich aus einem Monolog des Lehrers, wenn auch einige Lehrer ab und zu die Schüler fragen.

 
Meine Schule
Am Ende verbeugen sich noch alle und sagen im Chor: „Goodbye and Thank you Mr. X“.
 
Nach dem Unterricht fragen dann die Schüler den Lehrer im Einzelgespräch Fragen. Viele Lehrer wollen dies nicht im Unterricht, denn möglicherweise wissen sie die Antwort zu der Frage nicht und können so „ihr Gesicht verlieren“.
Außerdem stehen hier die Noten viel mehr in Vordergrund. Andauernd werden irgendwelche Statistiken vorgelesen und erzählt, was passiert, wenn man versagt. Dementsprechend ist auch die Mentalität der Schüler gepolt.
 
Neben der Schule unterhalten sich die Schüler fast ausschließlich mit elektronischen Medien: Die Jungen durch Videospiele und die Mädchen durch ihre Handys. Wenige machen hier zum Spaß Sport oder treffen sich mit Freunden.

Zusammenfassend kann man aber auch sagen, dass die Schüler hier mehr Disziplin und Lernwille haben, der in Deutschland vielen Schülern fehlt.   

Montag, 1. September 2014

Erster Schultag




Um 9:00 Uhr begann mein erster Schultag. In meiner neuen Schuluniform bin ich zur Schule gewatschelt (eigentlich mit Bus und Minibus, aber in den schwarzen Lederschuhen kann man nur watscheln). Sonst gehört zur Uniform noch ein Paar weiße lange Socken ohne Markenlogo, eine lange weiße Hose, ein schwarzer dünner Gürtel mit dezenter Schnalle, ein weißes Unterhemd und das weiße Hemd. Zusätzlich darf man, außer einer Armbanduhr nichts ändern oder hinzufügen (Ich wollte den obersten Hemdknopf öffnen und durfte nicht). Ziel der Schule ist, dass alle gleich sind und keiner besonders ist.

Schuluniform ohne Schuhe
Am ersten Schultag gab es neben einer Stunde bei der Klassenlehrerin, eine sehr offizielle Eröffnungszeremonie. Alle mussten klassenweise in die Aula einlaufen und sich setzen. Nach einer Schweigeminute, für eine im Autounfall verunglückte Lehrerin, wurden zuerst die Nationalhymne und dann das Schullied gesungen. Die beiden „Head-Prefects“, welche die Feier moderierten kündigten dann den Schuldirektor an, der eine Rede an uns Schüler hielt. Er hat uns erklärt, wie wichtig Fleiß im Leben ist und wie wir unsere Ziele erreichen sollen. Zuletzt wurde ich noch vorgestellt und musste aufstehen; Lauter Applaus.
Anschließend wurden noch die besten Schüler des letzten Jahr geehrt und die neuen „Prefects“ vorgestellt.
Nach einer Rede der beiden neuen „Head-Prefects“, war die Zeremonie dann auch vorbei und ich wurde nochmals erwähnt; das Selbe wie vorher.
In Reih und Glied verließen wir wieder die Aula und fanden uns in unseren Klassenräumen ein. Alle wollten mir „Hallo“ sagen und es wurde viel gekichert, vor allem aber die Mädchen. Nach einigen Formalitäten war dann mein erster Schultag um 12:00 zu Ende.

Mittagessen
Zur Erklärung: Prefects sind Schüler, die helfen die Schüler zu kontrollieren (Schuluniform, Verhalten etc.). Generell sind sie nicht sehr beliebt, weil viele alles an Lehrer verpetzen und sich dort einschleimen.

Mit ein paar meiner Klassenkameraden war ich dann noch beim Japaner Mittag essen (kein Sushi).

Abends kam dann mein Gastvater mit einem riesen Wanderrucksack aus dem Urlaub nach Hause. Keine Stunde später musste er wieder zum „Rock climbing“ los.  

Sonntag, 31. August 2014

Ferien sind jetzt zu Ende



Tsuen Wan - Mein Stadtteil


Jetzt wohne ich schon eine Woche bei meiner Gastfamilie und muss sagen, dass ich sehr viel Glück mit ihr habe.

Auch der Kantonesisch Kurs ist jetzt zu Ende und die Schule beginnt morgen (Montag). Dann geht das Austauschjahr erst richtig los. Am ersten Tag soll aber nur eine „Opening Ceremony“ stattfinden. Zum ersten Schultag wird es aber einen eigenen Blogeintrag geben.

Neben dem Sprachkurs war ich nachmittags immer unterwegs. Ich habe die Schuluniform gekauft, ein Konto bei der HSBC eröffnet und Fotos für den Schülerausweis gemacht. Sonst habe ich mich aber auch mit anderen Austauschschülern getroffen, um z.B ins Kino zu gehen. Die Chinesen haben 
Eislaufen bei 35° Außentemperatur
hier sogar eine Eisfläche in einem Einkaufszentrum, um Schlittschuh zu laufen.

Dieser Eintrag ist jetzt sehr kurz geraten, weil ich nicht wusste was ich schreiben sollte, meine Mutter meinte, dass ich einen schreiben sollte ;(

Dienstag, 26. August 2014

Erste Tage in der besten Stadt der Welt



Es ist viel zu warm hier (35). Vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit ist schweißtreibend. Durchgehend scheint die Sonne. Wenn ich abends nach Hause komme bin ich immer verschwitzt. Sonst ist alles super hier.
Nachdem wir am Freitag gelandet sind, waren wir erst einmal zwei Nächte in einem Camp. So konnten wir Deutschen auch alle anderen Austauschschüler kennen lernen, die aus anderen Ländern kommen. Uns wurde über das Leben in Hongkong erzählt.

Jetzt bin ich bei meiner Gastfamilie. Mein Zimmer teile ich mit meinem 14 jährigen Gastbruder. Es ist sehr klein, deshalb nehmen die Betten so viel Platz weg, dass nur noch zwei Personen darin stehen könnten, auch wenn es Stockbetten sind. Eine Schublade habe ich für all meine Kleidung bekommen. Die Pullover und langen Hosen sind im Koffer, weil ich sie sowieso nicht brauche und kein Platz für sie habe.
Auch die restliche Wohnung ist sehr klein, deshalb essen wir meist auf dem Sofa vor dem Fernseher, weil der Tisch recht klein ist.
Ich verstehe mich aber sehr gut mit der Gastfamilie, wir spielen z.B. sehr viel UNO, welches ich meinem anderen Gastbruder (9) mitgebracht habe.

Der Blick aus meinem Zimmer
Seit zwei Tagen gehe ich nun zum Kantonesisch Unterricht und muss sagen, dass Kantonesisch genau das Gegenteil von Latein ist. Die Aussprache und die Rechtschreibung sind unmöglich, aber dafür gibt es keine Grammatik. Weder Artikel, Konjugationen, Fälle noch viele andere Dinge gibt es. Das Bilden von Sätzen fällt mir deshalb sehr leicht, nur die Vokabeln sind eine Qual, weil man viele Laute nicht einmal mit unseren Buchstaben ausdrücken kann. Ich habe trotzdem meinen Spaß beim Lernen einer komplett neuen Sprache.

Heute Nachmittag war ich bei meiner neuen Schule, um mich für das kommende Schuljahr anzumelden. Alle waren sehr nett, vor allem aber die Schüler waren sehr aufgeregt einen westlichen Jungen an ihrer Schule zu sehen (viele Schüler sind auch vor Beginn des Schuljahres an der Schule um schon zu lernen). Ich werde der Erste westliche Schüler an der Schule sein und werde am 1 September dort anfangen. Auch wenn es keine 4 Stunden her ist, dass ich da war, bin ich schon mit gefühlt der Hälfte der Schule bei Facebook befreundet.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind sehr gut und schnell. Alle drei Minuten fahren U-Bahnen und Busse. Man bezahlt mit der „Octupus-Card“, eine Karte die überall mit Geld aufgeladen und überall als Zahlungsmittel genutzt werden kann (Bus, McDonalds, Getränkeautomat etc.). Sie muss nur auf eine Fläche gehalten werden. Warum gibt es so etwas in Deutschland nicht ;(.

Insgesamt bin ich bis hierhin von allem begeistert. Ich hoffe mal, dass es so bleibt und, dass mein Blogeintrag nicht zu viele Fehler aufweist.

Bis dann,
Jonas